Yoga und Meditation für deine Ziele nutzen
Wenn ein neues Jahr beginnt, nehmen wir uns oft vor, Dinge oder Lebensumstände zu verbessern oder zu verändern: Mehr Sport, gesündere Ernährung, eine neue Karriere, und so weiter. Nicht ohne Grund sind jedes Jahr die Fitnesszentren zum Jahresbeginn so überfüllt wie der Hamburger Hauptbahnhof an Feiertagen. Spätestens im März jedoch ebbt der Andrang ab – die guten Vorsätze sind vergessen und alles ist wieder beim Alten.
Das Ego – unser Schweinehund
Warum ist das so? Hat sich in diesen paar Wochen etwas so maßgeblich verändert oder gab es einen triftigen Grund, unsere guten Vorsätze sausen zu lassen? In der Regel sind es die „inneren Umstände“, die uns aufgeben lassen. Unsere innere Stimme, das Ego, souffliert uns jeden Tag eine Unmenge an Argumenten, um etwas nicht zu tun: „Heute habe ich gar keine Zeit!“, „Das bringt doch nix!“, „Eigentlich wollte ich das ja eh nicht so wirklich.“, „Das kann ich noch später mal machen. Jetzt ist es gerade nicht der richtige Zeitpunkt“. Ein bunter Blumenstrauß, den uns das Ego präsentiert und dessen Verlockungen wir irgendwann nicht mehr widerstehen können.
Unser Ego mag schlichtweg keine Änderung, schließlich hat es bis jetzt doch wunderbar funktioniert. Ob das nun stimmt oder nicht. Wenn jetzt noch das schlechte Gewissen hinzukommt, meinen wir endgültig versagt zu haben. Unmittelbar verbindet sich in unserer Gedankenwelt das Ziel mit Frustration. Wir möchten dann nicht mehr daran denken, denn unterbewusst verknüpfen wir den Vorsatz mit dem Gefühl des Versagens. Unser Ego quittiert dies mit einem knappen „Hab‘ ich dir doch gleich gesagt!“. Also schnell dem Deckel drauf und in die hinterste Ecke des Oberstübchens damit – bis nächstes Silvester.
Wenn du nur noch eine Wand siehst
Im Grunde ist es nicht das Ziel, welches uns veranlasst aufzugeben. Es ist vielmehr der Weg dorthin, der uns einen Strich durch die Rechnung machen lässt. Man stelle es sich vor wie ein Schiff auf hoher See. Du hast ein Ziel, den Leuchtturm zu erreichen, du hast ihn vor Augen. Klar und deutlich. Doch auf dem Weg dorthin schlagen die Wellen, der Aufwand, dein Ziel zu erreichen, hoch und wenn du dich in einem Wellental befindest, kannst du den Leuchtturm nicht mehr sehen. Du siehst nur noch diese riesige Wasserwand vor dir.
Fokuswechsel
Zwar ist dir bewusst, dass sich dein Ziel irgendwo dahinter befinden muss, aber dein Fokus wechselt vom Leuchtturm zur Welle, denn diese stellt nun dein unmittelbares Problem dar. Unser lösungsorientierter Geist fokussiert nun die Welle und nicht mehr den Leuchtturm und unser Ego macht (natürlich) ein Drama daraus. Denn die Welle zu überwinden ist anstrengend und so verlierst den Fokus auf dein Ziel.
Du zweifelst an deinem Plan oder verdrängst ihn. Du wolltest ja zu dem Leuchtturm, hast aber die stürmische See und die damit verbundenen Mühen nicht bedacht oder unterschätzt. Eine unerwartete Anstrengung, die es sich nicht zu bewältigen lohnt, denn der Leuchtturm ist ja noch so weit weg und die Welle direkt vor dir so hoch. Und was, wenn da noch mehr Wellen kommen?!
Durch Bewusstheit den Fokus halten
Dieses unbewusste Handeln gilt es zu erkennen und zu überwinden. Durch Yoga und Meditation lernen wir mit kontinuierlicher Praxis, auf unsere Ziele fokussiert zu bleiben. Wir lernen, Zweifel und Ängste zu erkennen, etwas sowieso nicht zu schaffen, weil die Anstrengungen und das Durchhalten schwerer wiegen als der mögliche Erfolg. Wir lernen zu erkennen, dass kleinere Schritte uns auch zu unserem Ziel bringen. Dass wir gut und achtsam mit uns umgehen. Der beruhigte Geist wird aufhören, uns ständig Dinge einreden zu wollen – und wenn doch, dann werden wir dies wahrnehmen, betrachten und ziehen unseres Weges, ohne dem weitere Beachtung zu schenken.
Und, nebenbei erwähnt – du brauchst nicht den Neujahrestag abzuwarten, um etwas in deinem Leben zu verändern. Wie wäre gleich jetzt?