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Mantras und ihre Wirkung auf Körper und Geist

Auf einem meiner ersten Yoga Retreats wurden nach den Yogastunden immer Mantras gesungen. Noch bevor der erste Ton erklang, war ich samt Matte aus dem Yogaraum verschwunden. Yoga? Na klar! Mantra singen? Nein, danke! 

Doch dann kam Kundalini Yoga in mein Leben. Du kannst dir bestimmt vorstellen, wie ich geschaut habe, als das erste Mal das Adi Mantra angestimmt wurde. Das hat sich inzwischen gründlich geändert. Ich habe mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Mantra beschäftigt, die Wirkung skeptisch hinterfragt und ergründet.

So viel ist klar – ein Mantra ist nicht „nur“ die Rezitation einer heiligen Silbe oder eines heiligen Verses –, es ist sehr viel mehr. 

Die Wirkung eines Mantras entfaltet sich auf mehreren Ebenen:

  • Das Wort, beziehungsweise der Vers. Durch das Rezitieren eines bestimmten Wortes oder Verses, entweder laut, flüsternd oder im Geiste, kommt der „Crazy Monkey“, unser Egoverstand, zur Ruhe und die gechanteten oder gesungenen Worte und Laute breiten sich in Kopf, Herz und Seele aus. Durch die stete Konzentration auf das gesprochene, gesungene oder gedachte Wort oder die Wortfolge haben destruktive Gedanken keine Chance. Wenn ich mit einem Mantra meditiere, beobachte ich bei mir selbst, dass ich auf eine Reise gehe. Es fühlt sich an wie ein Urlaub von mir selbst. Jede*r, der/die zum Beispiel „Akhan Jor“ oder „Ajai Alai“ 40 Tage lang für elf Minuten rezitiert hat, weiß, was ich meine.
  • Die Wirkung der Frequenzen. Das Mantra wird in einer bestimmten Frequenz gesungen oder gesprochen. In den Melodien werden die Frequenzen vorgegeben. Beim gesprochenen Wort wählt der Meditierende intuitiv die für ihn angenehmste Frequenz. Masaru Emoto, wenn auch bei einigen umstritten, untersuchte die Wirkung verschiedener Frequenzen durch Schockfrosten von Wasser, während dies mit Tönen oder Musik beschallt wurde. Danach wertete er das kristallisierte Wasser aus. Das kristallisierte Wasser wies, je nach Musik oder Frequenz sehr unterschiedliche Merkmale auf. So waren die Wasserkristalle bei Lärm und heftiger Musik wie zerrissen. Bei harmonischen Frequenzen und sanfter, meditativer Musik muteten sie harmonisch an und sahen aus wie Kunstwerke. Es ist unbestritten, dass Frequenzen unseren Körper und Geist stark beeinflussen können. Wir bestehen vorwiegend aus Wasser. Wasser reagiert auf Schwingungen. Je nach Frequenz beeinflussen diese Schwingungen unseren Körper und Geist. Wenn ich beispielsweise an einigen LKWs vorbeigehe, die mit niedertourig laufenden Motoren an der Straße stehen, habe ich das Gefühl, erdrückt zu werden. Diese Frequenz stört mich nicht wegen der Lautstärke, sondern sie bringt meinen ganzen Körper durcheinander. So gibt es viele störende Frequenzen. Den umgekehrten Effekt haben Mantras. Sie harmonisieren die Eigenfrequenzen des Körpers und beruhigen und heilen so Körper und Geist. 
  • Bewegungen während der Mantra Meditation. Neben der steten Wiederholung des Mantras in der Meditation gibt es bestimmte Hand- und Armhaltungen oder bestimmte Bewegungsabläufe, wie bei der Kirtan Kriya. Hier fließen bewusste Bewegungen in Harmonie mit dem gesprochenen, geflüsterten und gedachten Mantra. Die Bewegungen oder Haltungen wirken wie ein Verstärker. Hier hat selbst der hartnäckigste Gedanke keine Chance mehr. Es ist erwiesen, dass diese Meditation Demenz vorbeugen kann. 

Mantras sind also weit mehr als nur gesprochene oder gesungene Worte. Mantras befähigen uns, klarer, resilienter und entspannter zu sein. Das „Ra Ma Da Sa“-Mantra hat bei Schülern, die krank waren, tatsächlich zu einer Besserung geführt. Ob dies nun durch die Magie des Mantras selbst, die aktivierten Selbstheilungskräfte oder einen Placebo-Effekt (oder alles) resultierte, sei dahin gestellt. Ich beobachte, dass Mantras bei meinen Schülern durchweg positive Wirkungen zeigen – auch wenn ich ihnen nicht die unmittelbare Wirkung erkläre. 

Mantras wirken nicht nur im Yogaraum

Manchmal ist es von Vorteil, dass unser Gehirn in vielerlei Hinsicht einfach gestrickt ist. So auch bei den Mantras. Wenn du regelmäßig ein Mantra in deine Yogapraxis einbaust, dies dadurch verinnerlichst, assoziierst du die Entspannung, das Wohlgefühl und die jeweilige Wirkung mit dem Mantra. Hörst oder singst du das Mantra dann in einer alltäglichen Situation, dann glaubt dein Gehirn, du wärst in deiner Meditation und so entfaltet sich die Wirkung in gleicher Weise. Ich höre regelmäßig Mantras im Auto, bei der Arbeit, oder summe ein Mantra in der Warteschlange an der Kasse. Glaub mir, so kurz hast du noch nie an der Kasse gewartet und schenkst der Kassiererin ein entspanntes Lächeln – probiere es einfach mal aus …!

Licht und Energie: Die Wissenschaft hinter dem Strahlen

„Lichtwesen“ – das hat so etwas mystisches und wenig Greifbares. Wir benutzen den Begriff so häufig und ich bin überzeugt, dass viele diese Bezeichnung mit „erleuchteten Wesen“ missinterpretieren. Wie so oft wird hier, wieder einmal, die Spiritualität von Vielen als wundersame und geheimnisvolle Welt empfunden. Vielleicht liegt es auch an denen, die auf den Zug des übersinnlichen Hypes aufgesprungen sind und mit pseudomystischen Riten und vermeintlich Übersinnlichem ihr Ego ins rechte Licht rücken wollen. Oder aber es ist die altbewährte Angst vor all dem was unbekannt zu sein scheint. Ich weiß es nicht. Aber bei Lichte betrachtet ist es auch nicht so wichtig. Denn wie heißt es so schön? Es gibt 8 Milliarden Menschen auf der Erde. Und ebenso viele Wahrheiten. 

Licht ins Dunkel bringen

Um die Geschichte einmal aus einem anderen Winkel zu beleuchten, betreten wir die Welt der Wissenschaft. Es ist nicht allzu lange her, da waren die Gelehrten der festen Überzeugung, dass alle Materie auf der Erde und dem Universum lediglich in verschiedene „Elemente“ einzuordnen ist. Grundsätzlich ist das auch absolut korrekt. Oberflächlich. Schaut man aber genauer hin, wird es interessant. Alle Materie im Universum besteht aus Atomen. Diese kleinen Kerle erinnern in ihrer Struktur an ein Sonnensystem – sie bestehen aus Protonen, vergleichbar mit der Sonne, und Elektronen, die wie Planeten um die Protonen (Sonne) kreisen (der Einfachheit halber habe ich die Neutronen mal weggelassen). Diese kleinen „Sonnensysteme“ bilden „Vereinigungen“ und diese bezeichnet man dann als Moleküle. Und Moleküle sind die Basis der uns bekannten Elemente. 

Alles, ob Lebewesen, Pflanzen oder Anorganisches – alles besteht aus Atomen. Und diese sind im Grunde nichts anderes als reine Energie und immer in Bewegung. Somit besteht alles auf unserem Planten und das ganze Universum aus reiner Energie. Und diese Energie kann nie verloren gehen. (Kleiner Funfact am Rande – würden die Atome zwischen den Protonen und Elektronen keinen Abstand zueinander haben, würde ein Mensch problemlos in einen Fingerhut passen..)

Energie erkennen und bewusst lenken

Was hat das nun mit uns als „Lichtwesen“ zu tun? Jeder von uns ist in der Lage, seine Energien bewusst zu lenken und zu erleben. Leider haben die meisten von uns dies, über die vielen Genrationen und Jahre, der vermeintlich wissenschaftlichen „Aufklärung“, verlernt. Glücklicherweise ändert sich dies gerade und immer mehr Menschen erinnern sich, wenn auch häufig unterbewusst, an diese Gabe. Wenn du z.B. frisch verliebt bist, dann leuchtest du förmlich. Auch wenn du die ganze Nacht wach gewesen bist, bist du fit und scheinst unbezwingbar. Auch wenn die Medizin diesen Zustand den Hormonen zuschreibt, ist es dennoch deine ureigene Energie – sie hat mit dem Menschen, der in dein Leben getreten ist, nichts zu tun – er war der Auslöser dessen – mehr nicht! Er hat dir kein Kabel in den Bauchnabel gesteckt und dich mit seiner Energie versorgt – es ist DEINE Energie, die dich zum Leuchten bringt. Du bist selbst in der Lage diesen Schalter anzuschalten und zu leuchten – auch wenn niemand in der Nähe ist. Genauso wie du in der Lage bist, dein Licht so weit zu dimmen, dass es kaum noch erkennbar ist; ja vielleicht sogar Unwohlsein bei den Menschen auslöst, die dir begegnen. Wir können unser Umfeld mit unseren Energien „anstecken“. Du hast bestimmt schon erlebt, dass jemand ein Zimmer betritt und scheinbar der ganze Raum plötzlich strahlt. Oder ein Redner, der dich und das Publikum in seinen Bann gezogen hat, dass du das Gefühl hattest mit diesem Menschen allein zu sein. So gefesselt warst du. Dabei sind es nicht nur die reinen Worte, sondern das Wesen, und eben diese Energie, die sich durch seine Aura Ausdruck verleiht. 

Das Licht in dir

Wir alle sind Lichtwesen. Durch unsere Energie können wir strahlen, wie eine Sonne. Es braucht nichts weiter; kein großes Auto, kein Luxushaus, kein Megajob, keine Partnerschaft, oder sonst etwas. Das Licht, die Energie, all der vielen kleinen Sonnensysteme in uns selbst können dein wundervolles Wesen zum Strahlen bringen.

Be the light!

Yoga und Ego: Wie wir unsere Perspektive verändern

Jeder von uns Yogis und Yoginis kennt das – nach einer erfüllten Yogastunde wandeln wir wie auf Wolken. Wir sind ausgeglichen, fröhlich, voller Energie und beschwingt. Wenn ich es nicht besser wissen würde, würde ich denken, jemand mischt mir jedes Mal in der Yogastunde etwas in das Wasser. Aber mal im Ernst – während meiner Ausbildung zum Yogalehrer wurde mir nach jedem Unterrichtstag mit auf den Weg gegeben, dass ich achtsam mit mir und meinem Umfeld sein soll, da meine Energie anders als die der „Welt da draußen“  schwingt.  Und es stimmt tatsächlich. Auch heute, gerade nach intensiveren Yogasessions, habe ich das Gefühl von einem anderen Planten zu kommen. Ich fühle mich nicht besser oder schlechter als meine Umwelt. Einfach anders: 

Erfahrungen prägen unser Ego

Der „crazy monkey“ im Kopf hat mal Sendepause und die Konzentration auf den Körper während der Asanas verleiht mir das Gefühl, physisch und psychisch auf einer Linie zu sein. Dieses Gewahrsein in uns selbst beschert uns die Möglichkeit, unsere Umwelt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ein anderes Licht darauf scheinen zu lassen.  Unsere „normale“ Sichtweise ist die des inneren Filters. Geprägt durch individuelle Erfahrungen des Lebens, haben wir unsere Meinung und Denkweise angepasst. Dies ist ein vermeintlich wichtiger Schutzmechanismus unseres Egos. Unser Ego möchte uns damit vermitteln, nicht wieder auf die symbolische heiße Herdplatte zu fassen. Da aber meist eine Situation oder ein neues Erlebnis nie exakt wieder so eintreten wird, wie das geschehene, liegt unser Verstand meist vollkommen daneben. Schlimmer noch. Durch das unbewusste Handeln aus unserer Erfahrung heraus, endet das neue Geschehen häufig genau wie befürchtet oder erwartet. 1:0 für unser Ego durch Eigentor. 

Tieferes Bewusstsein durch Yogapraxis

Yoga kann uns also aufzeigen, wie das unvoreingenommene Leben sein kann. Frei von Grübeleien und Hintergedanken. Bewertungen treten in den Hintergrund. Das aufbegehrende Rufen unseres Egos verhallt wie das Ausklingen einer Klangschale und ist kaum noch zu vernehmen. 

Immer mehr Menschen praktizieren Yoga. Und dies sensibilisiert sie und somit auch ihre Sicht auf die Umwelt. Sie werden sich selbst wieder bewusster. Ich wünsche mir, dass noch viele weitere Menschen genau diese Erfahrung machen werden. Denn so kommt vielleicht – nein – bestimmt wieder mehr Liebe, Verständnis und Zusammenhalt in unsere Gesellschaft. Und das brauchen wir – mehr denn je.

Yoga und Meditation für deine Ziele nutzen

Wenn ein neues Jahr beginnt, nehmen wir uns oft vor, Dinge oder Lebensumstände zu verbessern oder zu verändern: Mehr Sport, gesündere Ernährung, eine neue Karriere, und so weiter. Nicht ohne Grund sind jedes Jahr die Fitnesszentren zum Jahresbeginn so überfüllt wie der Hamburger Hauptbahnhof an Feiertagen. Spätestens im März jedoch ebbt der Andrang ab – die guten Vorsätze sind vergessen und alles ist wieder beim Alten.

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Falsches Atmen: Auswirkungen auf Gesundheit & Stimmung

„Und jetzt tiiief durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen“, hört man in fast jeder Yogastunde den/die Lehrer*in die tiefe Bauchatmung anleiten. Mantraartig werden die Schüler*innen aufgefordert, auf ihren Atem zu achten und bewusst wahrzunehmen. Dabei sollen sich Bauch und Brustraum in der Einatmung deutlich weiten und bei der Ausatmung wieder senken. Dies bietet unserem Herzen Platz, um sich zu öffnen.

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Die Psychologie der Angst: Kontrolle versus Freiheit

Stell Dir vor Du gehst in der Abenddämmerung in den Wald. Das letzte Licht schafft es nicht mehr durch den dichten Laubteppich der sich über Dir ausbreitet und Dich zu erdrücken scheint. Du kannst kaum noch etwas erkennen; der Gehör- und Geruchsinn versuchen dieses Manko mehr schlecht als recht auszugleichen. Dein Herz schlägt bis zum Hals, Adrenalin verteilt sich im ganzen Körper. Du reagierst auf jedes Geräusch – „Was war das?“. Du fühlst Dich beklommen, versuchst Dir aber nichts anmerken zu lassen, denn es könnte ja sein, dass Du gerade von irgendjemanden oder irgendetwas beobachtet wirst.

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