Ein gesunder Geist sorgt für einen gesunden Körper
Eigentlich lautet ja der Leitspruch „In einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist.“, aber ich habe das Gegenteil am eigenen Leibe zu spüren bekommen – im wahrsten Sinne des Wortes; nicht nur einmal.
Wenn der Geist, aus welchem Grund auch immer, nachhaltig aus dem Gleichgewicht gerät, hat dies auch zwangsläufig Konsequenzen für den Körper.
Flucht oder Angriff
Der Mensch ist aufgrund seiner evolutionären Entwicklung mit dem so genannten „Fight or Flight“ Reflex ausgestattet – In Stresssituationen reagiert der Körper mit einem Flucht oder Kampf Instinkt. Es werden große Mengen Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet, die Gefäße erweitert, das Herz pumpt stärker und schlägt schneller, der Blutdruck steigt, die Energie wird vermehrt von den Organen zu Muskeln geleitet, der Blutzuckerspiegel steigt an, das Immunsystem wird heruntergefahren, die Amygdala (das Angstzentrum im Gehirn) wird aktiviert und noch viele weitere Prozesse geschehen im Körper. Wir sind bereit zu kämpfen oder wegzulaufen.
Eigentlich eine sehr gute Angelegenheit, werden wir doch für einen kurzfristigen Zeitraum, wacher, schneller und stärker. Wenn wir es dann in der heutigen Zeit auch immer brauchen würden. Die Krux bei der Geschichte ist jedoch, dass genau diese Reaktion des Körpers auch passiert, wenn wir in Situationen kommen, in denen wir dieses „Fight or Flight“ Syndrom gar nicht brauchen – wie würde das auch aussehen, wenn wir von unserem Chef einen Anpfiff bekommen und uns mit erhobenen Fäusten vor ihm aufbauen? Oder bei einem Streit mit unserem Partner panisch wegrennen (was allerdings mitunter vorkommt). Der Körper ist auf eine drastische Reaktion eingestellt und nichts „körperliches“ passiert; kein Kampf, keine Flucht. Der Hormoncocktail baut sich nicht ohne Weiteres von alleine ab. Körperlich bleiben wir also länger in Alarmbereitschaft.
Erinnerungen werden immer wieder durchlebt
Was die Sache allerdings noch schlimmer macht ist, dass wir Menschen zu den wenigen Lebewesen auf dem Planten gehören, die sich alleine durch geistige Erinnerung in eine stressige Situation wieder und wieder hineinversetzen können. Der Körper kann dabei nicht unterscheiden, ob es sich um einen echten oder erfundenen bzw. erinnerten Impuls handelt. Wenn wir uns abends im Bett an den Streit mit dem Chef erinnern und wieder im Kopf erleben, denkt der Körper, dass es tatsächlich gerade geschieht und er reagieren muss. Und das sympathische Nervensystem hingegen sendet die Körperreaktion zurück an das Gehirn und dieses verflechtet diese dann mit der geistigen Visualisierung. Der nicht enden wollende Teufelskreis beginnt.
Wenn es dem Körper zu viel wird
Kurzfristig kann der Körper diese extreme Reaktion ganz gut verkraften. Aber wenn uns negative Gedanken, Geschehnisse und Erinnerungen immer wieder quälen, hat das nachhaltige Konsequenzen: Bluthochdruck, Übergewicht, Herzerkrankungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Infektanfälligkeit, um nur einige zu nennen, sind die Folge.
Ähnliche Probleme können auch bei anhaltendem Leid oder Trauer auftreten. Unser Geist kann auch hier die körperlichen Reaktionen beeinflussen. Menschen die geistig leiden, werden früher oder später auch körperlich leiden. Magen- / Darmprobleme, Appetitlosigkeit oder Essattacken, Rückenbeschwerden, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Haarausfall, geschwächtes Immunsystem sind auch hier nur einige Beispiele der nachhaltigen körperlichen Beschwerden.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass es auch genau anders herum gehen kann! So haben Studien ergeben, dass Menschen die eine optimistische Einstellung zum Leben haben, regelmäßig Yoga, Thai Chi, autogenes Training oder Meditation praktizieren, ihren Körper positiv beeinflussen. So können Stresssituationen abgebaut, körperliche Beschwerden gelindert und sogar zum Teil auch geheilt werden.
Wenn der Geist den Körper heilt
Ich habe vor Jahren einen Mann in Griechenland getroffen. Er war in seinem Leben in Deutschland immer abgehetzt, hatte viel Stress bei der Arbeit und eine ungesunde Beziehung. Bei ihm wurde Leukämie festgestellt. Er entschloss sich gegen eine Behandlung, verließ seine Freundin und ist auf eine kleine Insel in Griechenland ausgewandert. Die Ärzte hatten orakelt, dass er noch ein halbes Jahr zu leben hätte. Nach einem Jahr waren seine Ersparnisse aufgebraucht und er suchte sich einen Job, der ihm viel Spass machte. Nach drei Jahren ist er nach Deutschland geflogen um sich untersuchen zu lassen. Wie er erzählte, haben die gleichen Ärzte, die sein schnelles Ableben attestiert hatten, nicht schlecht gestaunt. Und die Untersuchung ergab, dass keine Krebszellen mehr zu finden waren. Wahrscheinlich lebt er jetzt noch immer glücklich auf der kleinen Insel und führt Touristen über sein geliebtes Eiland.
Natürlich kann eine positive Einstellung, Yoga oder Mediation keine fundierte medizinische Diagnostik bei schweren Krankheiten ersetzen. Aber ich finde man sollte sich auch nicht auf ihr ausruhen. Genauso wenig wie man die Selbstheilungskräfte des eigenen Körpers unterschätzen sollte.
Körper, Seele und Geist sind eng miteinander verwoben. Wenn ein Teil aus dem Gleichgewicht gerät, hat das mittelfristig auch Folgen für alle anderen Bereiche. Den Geist können wir unmittelbar positiv beeinflussen. Damit tragen wir dazu bei, dass unser gesunder Geist in einem gesunden Körper wohnt.
Nur du stehst deinem Ziel im Weg!
Wenn ein neues Jahr beginnt, nehmen wir uns oft vor, Dinge oder Lebensumstände zu verbessern oder zu verändern: Mehr Sport, gesündere Ernährung, eine neue Karriere, und so weiter. Nicht ohne Grund sind jedes Jahr die Fitnesszentren zum Jahresbeginn so überfüllt wie der Hamburger Hauptbahnhof an Feiertagen. Spätestens im März jedoch ebbt der Andrang ab – die guten Vorsätze sind vergessen und alles ist wieder beim Alten.
Atmen kann doch jeder – aber richtig?!
„Und jetzt tiiief durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen“, hört man in fast jeder Yogastunde den/die Lehrer*in die tiefe Bauchatmung anleiten. Mantraartig werden die Schüler*innen aufgefordert, auf ihren Atem zu achten und bewusst wahrzunehmen. Dabei sollen sich Bauch und Brustraum in der Einatmung deutlich weiten und bei der Ausatmung wieder senken. Dies bietet unserem Herzen Platz, um sich zu öffnen.
Was ist Angst?
Stell Dir vor Du gehst in der Abenddämmerung in den Wald. Das letzte Licht schafft es nicht mehr durch den dichten Laubteppich der sich über Dir ausbreitet und Dich zu erdrücken scheint. Du kannst kaum noch etwas erkennen; der Gehör- und Geruchsinn versuchen dieses Manko mehr schlecht als recht auszugleichen. Dein Herz schlägt bis zum Hals, Adrenalin verteilt sich im ganzen Körper. Du reagierst auf jedes Geräusch – „Was war das?“. Du fühlst Dich beklommen, versuchst Dir aber nichts anmerken zu lassen, denn es könnte ja sein, dass Du gerade von irgendjemanden oder irgendetwas beobachtet wirst.
From nowhere to now here
„Sei im Hier und Jetzt. Bleibe zentriert und lasse alles andere an dir vorüberziehen.“, pflegte schon vor Jahren meine Yogalehrerin zu sagen. Nun bin ich selbst Yogalehrer und sage eben dieses Mantra zu meinen Schülern und Klienten. Einfacher gesagt als getan. Was bedeutet das eigentlich immer mit dem Hier, Jetzt, Gewahr sein, Gedanken nicht verfolgen?
Ein gesunder Geist sorgt für einen gesunden Körper
Eigentlich lautet ja der Leitspruch „In einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist.“, aber ich habe das Gegenteil am eigenen Leibe zu spüren bekommen – im wahrsten Sinne des Wortes; nicht nur einmal.
Wenn der Geist, aus welchem Grund auch immer, nachhaltig aus dem Gleichgewicht gerät, hat dies auch zwangsläufig Konsequenzen für den Körper.
Yoga für Frieden, Strategien gegen die Angst
Ich stehe morgens auf und schaue inzwischen schon gar nicht mehr in die Zeitung. Schon vor der Pandemie waren ja die Nachrichten ein Garant dafür, nach dem morgendlichen Yoga gleich wieder aus der inneren Mitte gezogen zu werden. Mit Beginn der Pandemie nahmen die Schreckensmeldungen täglich zu, gepaart mit einer Prise Verunsicherung, was man nun wie zu tun oder zu lassen hat. Und dann kam ein Krieg von dem wir unmittelbar betroffen sind.
Liebe ohne Anhaften
Was ist eigentlich „Liebe“? Liebe zu Menschen, Tieren, fernen Ländern, Heimat, Gegenständen? Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff „Liebe“ inflationär mit allen Dingen, die man sehr intensiv mag, in Verbindung gebracht.
Vor meiner spirituellen Reise habe ich das genau so für mich definiert. Aber ist das wirklich Liebe?