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Atmen kann doch jeder – aber richtig?!

10/01/2023

„Und jetzt tiiief durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen“, hört man in fast jeder Yogastunde den/die Lehrer*in die tiefe Bauchatmung anleiten. Mantraartig werden die Schüler*innen aufgefordert, auf ihren Atem zu achten und bewusst wahrzunehmen. Dabei sollen sich Bauch und Brustraum in der Einatmung deutlich weiten und bei der Ausatmung wieder senken. Dies bietet unserem Herzen Platz, um sich zu öffnen.

Yogische Atmung im Alltag

Für mich war dies eine ganze Zeit lang die erstrebenswerte Atmung. Bei jeder Gelegenheit setzte ich diese Atmung ein; auf der Yogamatte, im Büro, im Auto und an allen möglichen und unmöglichen Orten. Einmal hat sich eine Dame in der Kassenschlange vor mir ernsthaft Sorgen gemacht, dass ich entweder einen Wutanfall bekommen würde oder aber vor ihren Augen umfalle. Als ich zum Kundalini Yoga kam, eröffneten sich für mich sprichwörtlich die Weiten des Atmens. Plötzlich gab es, neben der bewussten und tiefen Bauchatmung, so viele verschiedene Atemtechniken (z.B. Feueratmung in der man sehr schnell durch die Nase ein- und ausatmet), die alle Effekte auf Geist und Körper haben. Gut, viele davon sind nicht gerade alltagstauglich – Feueratem am Geldautomaten könnte durchaus missinterpretiert werden. Aber ihre Wirkung ist unbestritten.

Was unbewusst falsche Atmung bewirkt

In den folgenden Jahren habe ich mich weiter mit der Atmung auseinandergesetzt und eine Ausbildung zum Atemcoach absolviert. Hier erhielt ich medizinisches Hintergrundwissen über den Einfluss des Atems auf unseren Geist und Körper. Ich bin aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Nicht nur, dass die Atmung unmittelbar wichtige Funktionen unseres Körpers beeinflusst – Schlafqualität (Schlafapnoe), Sauerstoffversorgung der Zellen, Herz-Kreislauf-System, Verdauung, Nervensystem und vieles mehr – falsches Atmen kann uns sogar krank machen! Auch konnten Depressionen, Angstzustände und viele andere geistig-seelische Beschwerden mit falscher Atmung in Zusammenhang gebracht werden. Atmen ist also noch lange nicht atmen. Das Wie ist entscheidend – nicht nur auf der Yogamatte!

Atmung – mehr als nur Sauerstoff aufnehmen

Unser Atemreflex wird durch das vegetative Nervensystem gesteuert. Allerdings können wir den Atem auch unmittelbar beeinflussen. Leider hat das häufig negative Konsequenzen. Wir atmen manchmal schnell und durch den offenen Mund oder halten unseren Atem an, wenn wir zum Beispiel mit negativen oder anstrengenden Situationen konfrontiert werden. Wie atmest du gerade, während du diesen Artikel liest? Ruhig und regelmäßig? Hältst du zwischendurch kurz den Atem an? Ist dein Mund geöffnet oder geschlossen? Es ist immer wieder spannend, die Atmung in alltäglichen Situationen zu beobachten. Mach das ruhig einmal und du wirst erstaunt sein, in welchen Momenten du tatsächlich „unnatürlich“ atmest.

Mit dauerhaft falscher Atmung fühlt man sich häufig schlapp, unwohl und eingeengt. Tragischer Weise wird dieses Gefühl mit der Atmung selten in Verbindung gebracht. Das Gute daran ist, dass jeder jederzeit wieder „richtig“ atmen lernen kann und so wieder in seine Kraft findet!

Eine praktische Übung

Setz dich aufrecht, wie bei deiner Meditationspraxis, auf deine Yogamatte, einen Stuhl oder festes Kissen. Leg eine Hand auf deine Brust und eine Hand auf deinen Bauch. Beginne nun mit einer langsamen Atmung durch die Nase. Dabei sollte das Ausatmen immer etwas länger dauern als das Einatmen. Achte darauf, dass sich bei der Atmung der Brustkorb nicht hebt. Nur dein Bauch wandert bei der Einatmung sanft nach vorne und zieht sich in der Ausatmung wieder zurück. Du wirst nach einiger Zeit spüren, wie sich dein Herz sprichwörtlich weitet. Dafür muss der Brustraum beim Atmen nicht geweitet werden. Das Zwerchfell, unser primärer Atemmuskel, ist mit dem Herzen verbunden. Du spürst deutlich die Weite und Energie, die in deinen Körper strömen. Diese Übung kannst Du wunderbar in deinen Tagesablauf und in deine Yogastunde integrieren. Du wirst Energie, Leichtigkeit und Weite spüren. Probiere es aus und schreibe mir gerne deine Erfahrungen.

Nur du stehst deinem Ziel im Weg!

Wenn ein neues Jahr beginnt, nehmen wir uns oft vor, Dinge oder Lebensumstände zu verbessern oder zu verändern: Mehr Sport, gesündere Ernährung, eine neue Karriere, und so weiter. Nicht ohne Grund sind jedes Jahr die Fitnesszentren zum Jahresbeginn so überfüllt wie der Hamburger Hauptbahnhof an Feiertagen. Spätestens im März jedoch ebbt der Andrang ab – die guten Vorsätze sind vergessen und alles ist wieder beim Alten.

Atmen kann doch jeder – aber richtig?!

„Und jetzt tiiief durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen“, hört man in fast jeder Yogastunde den/die Lehrer*in die tiefe Bauchatmung anleiten. Mantraartig werden die Schüler*innen aufgefordert, auf ihren Atem zu achten und bewusst wahrzunehmen. Dabei sollen sich Bauch und Brustraum in der Einatmung deutlich weiten und bei der Ausatmung wieder senken. Dies bietet unserem Herzen Platz, um sich zu öffnen.

Was ist Angst?

Stell Dir vor Du gehst in der Abenddämmerung in den Wald. Das letzte Licht schafft es nicht mehr durch den dichten Laubteppich der sich über Dir ausbreitet und Dich zu erdrücken scheint. Du kannst kaum noch etwas erkennen; der Gehör- und Geruchsinn versuchen dieses Manko mehr schlecht als recht auszugleichen. Dein Herz schlägt bis zum Hals, Adrenalin verteilt sich im ganzen Körper. Du reagierst auf jedes Geräusch – „Was war das?“. Du fühlst Dich beklommen, versuchst Dir aber nichts anmerken zu lassen, denn es könnte ja sein, dass Du gerade von irgendjemanden oder irgendetwas beobachtet wirst.

From nowhere to now here

„Sei im Hier und Jetzt. Bleibe zentriert und lasse alles andere an dir vorüberziehen.“, pflegte schon vor Jahren meine Yogalehrerin zu sagen. Nun bin ich selbst Yogalehrer und sage eben dieses Mantra zu meinen Schülern und Klienten. Einfacher gesagt als getan. Was bedeutet das eigentlich immer mit dem Hier, Jetzt, Gewahr sein, Gedanken nicht verfolgen?

Ein gesunder Geist sorgt für einen gesunden Körper

Eigentlich lautet ja der Leitspruch „In einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist.“, aber ich habe das Gegenteil am eigenen Leibe zu spüren bekommen – im wahrsten Sinne des Wortes; nicht nur einmal. 

Wenn der Geist, aus welchem Grund auch immer, nachhaltig aus dem Gleichgewicht gerät, hat dies auch zwangsläufig Konsequenzen für den Körper. 

Yoga für Frieden, Strategien gegen die Angst 

Ich stehe morgens auf und schaue inzwischen schon gar nicht mehr in die Zeitung. Schon vor der Pandemie waren ja die Nachrichten ein Garant dafür, nach dem morgendlichen Yoga gleich wieder aus der inneren Mitte gezogen zu werden. Mit Beginn der Pandemie nahmen die Schreckensmeldungen täglich zu, gepaart mit einer Prise Verunsicherung, was man nun wie zu tun oder zu lassen hat. Und dann kam ein Krieg von dem wir unmittelbar betroffen sind. 

Liebe ohne Anhaften

Was ist eigentlich „Liebe“? Liebe zu Menschen, Tieren, fernen Ländern, Heimat, Gegenständen? Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff „Liebe“ inflationär mit allen Dingen, die man sehr intensiv mag, in Verbindung gebracht.

Vor meiner spirituellen Reise habe ich das genau so für mich definiert. Aber ist das wirklich Liebe?